Also, ich habe durchaus ein paar Wünsche und Träume, die ich auf meiner nur in meinem Gehirn existierenden Liste stehen habe.
Natürlich wünsche ich mir Gesundheit für mich und meine Familie, Weltfrieden, mehr Toleranz in der Familie und der Welt. Diese Wünsche kann ich nur bis zu einem gewissen Grad verwirklichen.
Ich kann meine Familie und mich gesund ernähren, ich kann meine Priorität auf eine gute medizinische Versorgung legen, die ich dann unter Umständen auch mal selbst bezahle.
Ich kann im Kleinen friedlich sein und weniger streiten. Und ich kann die geforderte Toleranz erst einmal selbst leben.
Für Wünsche und Träume wie ein erfolgreiches Business aufzubauen, endlich richtig Klavier spielen zu lernen oder materielle Wünsche wie ein eigenes Haus, Reisen in ferne Länder, ein VW-Bus, neue Büromöbel, einen neuen Laptop kann ich Pläne erstellen und sie somit real werden lassen.
Manche dieser Wünsche und Träume gehe ich auch ganz pragmatisch mit Plänen an, weil sie mir wichtig sind.
Manch andere dümpeln lange vor sich hin und nichts geht vorwärts. Sie gären nur in meinem Innersten und warten darauf, endlich in die Tat umgesetzt zu werden.
Ich entrümple meine Wünsche
Deshalb unterziehe ich meine Wünsche und auch den eventuell schon daraus entstandenen Plänen von Zeit zu Zeit einer genauen Überprüfung.
Manchmal können Wünsche nämlich auch unter Druck setzen. Und manchmal bin ich mir der Konsequenzen, die die Wunscherfüllung mit sich bringt, nicht ganz bewusst.
Ich stelle mir dann die Fragen
Möchte ich das wirklich? Brauche ich das wirklich?
Warum habe ich bisher nichts unternommen, um diesen Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen?
Ist der Wunsch vielleicht unerreichbar für mich?
Welche Konsequenzen zieht der Wunsch nach sich?
Ist der Preis, den ich für die Erfüllung zahle, okay für mich?
Ein Beispiel:
Jahrelang haben mein Mann und ich von einem eigenen Haus geträumt. Am besten selbst gebaut. Dieser Traum hat uns wirklich jahrelang begleitet, aber wir haben nie konkret etwas unternommen, um diesem Traum näher zu kommen.
Als dann letztes Jahr ein neues Baugebiet bei uns erschlossen wurde, beschlossen wir, die Gelegenheit zu nutzen.
Und dadurch, dass es plötzlich konkret wurde, haben wir unseren Traum hinterfragt.
Wollen wir das wirklich? – Ja, es wäre schon ganz schön.
Brauchen wir das wirklich? – Nein, uns sind andere Dinge wichtiger.
Ist es wirklich unser Traum? – Jein. Wir sind auch von außen beeinflusst, weil viele in unserem Bekannten- und Verwandtenkreis Wohneigentum besitzen und wir uns damit unter Druck setzen lassen, dem gleich zu tun.
Ist der Traum unerreichbar? – Nein, wir könnten es uns leisten, wenn wir bereit sind, Abstriche bei anderen Dingen zu machen.
Welche Konsequenzen entstehen daraus? – Und da kamen wir den Gründen, warum wir uns bisher nicht groß darum gekümmert haben, diesen Traum zu verwirklichen, näher.
Einige der Konsequenzen wären bei einem Neubau gewesen,
- dass der Großteil der Organisation und Abwicklung bei mir gelegen hätte (weil mein Mann 1 ½ Stunden Fahrtzeit einfach zur Arbeit hat) und ich damit mein Unternehmen auf Sparflamme hätte laufen lassen müssen,
- dass wir unsere Wochenenden auf dem Bau verbracht hätten und nicht auf der Terrasse unseres gemieteten Hauses
- dass allein die Möglichkeit eines Sabbaticals oder einer Auszeit wegen der finanziellen Belastung erst einmal nicht mehr gegeben wäre
- dass große Urlaube nicht mehr möglich gewesen wären.
Der Preis, den wir für ein eigenes Haus zahlen müssten (und damit meine ich nicht nur den finanziellen Preis), war uns beiden zu hoch.
Also wurde dieser Traum von unserer Wunschliste gestrichen. Was nicht heißt, dass er später nicht doch wieder auf diese Liste kommt, wenn die Umstände anders sind.
Wo fließt deine Energie hin?
Warum ist das Entrümpeln von Wünschen wichtig?
In das, was du dir wünschst, fließt deine Energie. Und wenn es ein Wunsch ist, den du dir gar nicht erfüllen kannst oder willst, weil dir eben der Preis zu hoch ist, fließt deine Energie in etwas, was nicht in Erfüllung gehen wird.
Mit Ich hätte gerne… und Ich möchte gerne… ohne konkretes Handeln verschwendest du deine Energie.
Energie, die du für etwas verwenden könntest, was schon da ist oder für einen Traum, der schon konkrete Züge angenommen hat.
Du hängst mit so einem Traum wie dem vom eigenen Haus immer in der Warteschleife. In unserem Fall haben wir in das gemietete Haus keine Energie mehr investiert, weil wir ja eh mal selbst bauen wollten. Wir hätten diese Energie in die Verwirklichung anderer Träume stecken können, die wir wirklich wollen.
Du bist auch immer unzufrieden mit so einem Traum, bei dem du in der Warteschleife hängst, und verharrst in dieser Unzufriedenheit.
Deshalb ist es gut und wichtig, die Liste deiner Träume und Wünsche von Zeit zu Zeit zu entrümpeln und mal ganz genau zu schauen, wie viel Energie in die unerfüllbaren Träume oder in die Träume fließt, deren Preis dir bei Verwirklichung zu hoch ist.
So erkenne ich z.B., dass sich manche meiner Herzenswünsche gegenseitig widersprechen, ich sie also gar nicht wirklich erreichen kann. Bei anderen Träumen oder Zielen ahne ich, zumindest dann wenn ich mit meinem Bauchgefühl in Kontakt bin, dass es tatsächlich besser für mich ist, wenn diese ungelebt bleiben und manchmal spüre ich, dass vielleicht nur, weil sie sich nicht erfüllen, etwas viel Besseres kommen kann.
schreibt Tania Konnerth in ihrem wunderbaren Artikel Ungelebte Träume.
Entrümple diese Woche einmal deine Wunschliste. Überleg dir bei jedem einzelnen Wunsch, ob er dir wirklich am Herzen liegt, ob er zu verwirklichen ist und was wäre, wenn er sich wirklich erfüllt.
Ich freue mich, wenn du mich und die Leserinnen an deinen Erfahrungen teilhaben lässt.
Entspannte Grüße
Birgit
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