Quantcast
Channel: Nachrichten- und Informationsmagazin zu allen Themen
Viewing all articles
Browse latest Browse all 197

Könntest du mal wieder dein Zimmer aufräumen? – 3 Tipps für eine klare Kommunikation beim Delegieren

$
0
0

KommunikationKannst du jetzt endlich das Badezimmer putzen? Räum dein Zimmer auf. Sieht denn hier keiner, dass mal wieder Staub gewischt werden müsste? Kann niemand mal unaufgefordert den Staubsauger in die Hand nehmen?

Kommen dir diese Sätze bekannt vor? Hast du sie als Kind gehört? Oder sagst du sie zu deinen Kindern?

Hast du als Kind gerne im Haushalt mitgeholfen, wenn du solche Sätze gehört hast?

Helfen deine Kinder mit, wenn du so zur Mithilfe aufforderst?

Kommunikation ist ein wichtiger Bestandteil beim Delegieren von Arbeiten im Haushalt an deine Kinder.

Denn mal ehrlich, solche Sätze wie oben haben uns schon nicht aus unserem Zimmer hervorgelockt, wenn es darum ging, im Haushalt mitzuhelfen. Und sie locken unsere Kinder auch nicht aus ihren Zimmern hervor.

Kinder haben nun mal andere Dinge zu tun, als im Haushalt mitzuhelfen. Das ist ganz natürlich. Du kannst dir auch etwas Schöneres vorstellen, als das Badezimmer zu putzen (jedenfalls gehe ich davon mal aus).

Das bedeutet aber nicht automatisch, dass du das Badezimmer nicht putzt. Und das bedeutet auch nicht automatisch, dass deine Kinder von jeglichen Pflichten im Haushalt befreit sind.

Familie verstehe ich als Team. Und in einem Team hat man zusammen Spaß, man verteilt aber auch die Arbeit gerecht.

Damit das Delegieren besser klappt, ist ein Punkt, deine Kommunikation beim Delegieren unter die Lupe zu nehmen und zu verbessern.

Warum siehst du nicht….?

Warum seht ihr nicht, wie staubig das hier ist? Kommt keiner auf die Idee, mal ein Wischtuch in die Hand zu nehmen und Staub zu wischen?

Kinder und Jugendliche sehen das nicht bzw. möchten es nicht sehen. Sie haben schließlich andere, für sie wichtigere Dinge als Staub wischen im Kopf. Das ist ganz normal. Da waren wir nicht anders.

Zudem haben wir alle eine andere Auffassung von Ordnung und Sauberkeit, und Kinder haben nochmal eine ganz andere.

Wenn du also meinst, der Staub liegt schon zentimeterdick auf dem Regal, denkt dein Kind wahrscheinlich, es können schon nochmal ein paar Zentimeter mehr sein, bevor Handlungsbedarf besteht.

Warum siehst du nicht…? ist ein versteckter Vorwurf. Und so einen Vorwurf hört niemand gerne.

Formuliere eine klare Handlungsaufforderung anstatt unterschwellig Vorwürfe auszuteilen.

Ich möchte, dass du Staub wischst.

Bei so einem Satz wird das Ja, okay gleich um einiges wahrscheinlicher.

Könntest du bitte?

Wenn ich Eltern egal in welcher Situation – sei es auf dem Spielplatz, im Wartezimmer des Kinderarztes oder im Supermarkt – beobachte, wie sie mit ihren Kindern sprechen, fällt mir eines immer besonders auf.

Sie fragen höflich anstatt klar zu sagen, was sie möchten.

Kannst du bitte aufhören, den Sand auf andere Kinder zu werfen? Kannst du bitte leiser sein? Kannst du die Tafel Schokolade bitte wieder ins Regal legen?

Diese Fragen sind in der Tat höflicher als ein Sei bitte leiser oder ein Hör auf mit Sand zu werfen, sie implizieren aber schon von vorneherein ein Nein als Antwort.

Fragen stellen keine klaren Handlungsaufforderungen dar.

Wenn du also zu deinen Kindern sagst Kannst du bitte dein Zimmer aufräumen?, dann wird ihnen ein Nein viel leichter über die Lippen kommen als ein Ja, mach ich.

Beobachte dich einfach eine Woche lang, wie oft du eine Frage stellst, anstatt klar zum Handeln aufzufordern.

Und probiere aus, wie es läuft wenn du sagst Räum bitte dein Zimmer auf anstatt Kannst du bitte dein Zimmer aufräumen?

Meine Ordnung und deine Ordnung

Räum bitte dein Zimmer auf ist eine klare Handlungsaufforderung. Dieser Satz lässt nichts offen (so wie eine Frage) und versteckt auch keinen Vorwurf.

Er birgt allerdings das Risiko eines Missverständnisses.

Denn deine Auffassung von Ordnung und Sauberkeit ist meist nicht die Auffassung von Ordnung und Sauberkeit, die deine Kinder haben.

Für dich heißt Räum bitte dein Zimmer auf wahrscheinlich: Schmutzwäsche in den Schmutzwäschekorb, saubere Wäsche in den Schrank, Bücher ins Bücherregal, Abfall in den Papierkorb, Schulsachen in den Schulranzen, Bett machen und vieles mehr.

Für dein Kind kann Räum dein Zimmer auf bedeuten: mach den Boden frei und gib den Abfall in den Papierkorb.

Kommuniziere deshalb klar und deutlich, was du genau von deinem Kind erwartest.

Was gehört zum Zimmer aufräumen dazu?

Am besten ist es, wenn du zu bestimmten Tätigkeiten Arbeitslisten anfertigst, auf denen Schritt für Schritt erklärt ist, wie diese Tätigkeiten auszuführen sind.

So könnte das für das Kinderzimmer aussehen:

Arbeitsliste

Diese Arbeitsanweisung steckst du in eine Prospekthülle, hängst sie im Kinderzimmer an geeigneter Stelle auf und gibst noch einen abwaschbaren Folienstift dazu.

Wenn nun dein Kind sein Zimmer aufräumen soll, weiß es genau, was zu tun ist, kann sich an der Liste entlangarbeiten, sieht seinen Fortschritte schwarz auf weiß und hat durch das Abhaken der Schritte auch noch ein Erfolgserlebnis.

Solche Arbeitsanweisungen kannst du für große Putzaktionen machen oder für kleine Dinge des Alltags, wie das Ausmisten des Meerschweinchenstalls usw.

Einmal angefertigt erleichtern sie dir das Delegieren und deinen Kindern das Arbeiten. (Solche Arbeitslisten erhältst du übrigens schon vorgefertigt im Online-Workshop Hotel Mama schließt.)

 

Das waren meine drei Kommunikations-Tipps, mit denen das Delegieren an Kinder einfacher wird.

Hast du auch Tipps, die das Delegieren von Hausarbeiten an Kinder leicht machen? Ich freu, wenn du sie mit den Leserinnen und mir teilst.

Entspannte Grüße
Birgit

Möchtest du mehr Tipps rund um Ordnung, Haushalt und Delegieren zu Hause? Dann melde dich für den 14-tägigen Entspannt Wohnen – Newsletter an und erhalte sofort Zugriff auf Checklisten und Tools, die deinen Alltag vereinfachen.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 197

Trending Articles