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Kann dein Märchenprinz Gedanken lesen? – Blogparade #aufAugenhöhe

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GedankenleserPapa online hat sich schon vor einiger Zeit in einem offenen Brief an alle Frauen gewandt. Er wünscht sich klare Anweisungen und eine klare Kommunikation, wenn es um Arbeiten im Haushalt geht. Er möchte nicht mehr Gedanken lesen müssen, was er sowieso nicht kann.

Chaos² hat daraus eine Blogparade gemacht: #aufAugenhöhe – Blogparade über das Kind namens Mann!

Da muss ich natürlich mitmachen. Ist die Mithilfe des Partners im Haushalt doch eines der Themen, die in einer Beziehung immer wieder für Zündstoff sorgt.

Ich zitiere mal aus dem Brief von Papa online:

Wie wir nicht sind: notorisch faul. Besonders wenn es um Aufgaben im Haushalt oder um Hilfe mit den Kindern geht. Natürlich wollen wir helfen und Euch entlasten. Nur leider gibt es da ein kleines Problem mit der Kommunikation. Ihr erwartet, dass wir sehen wo Hilfe benötigt wird und wartet darauf, dass wir von uns aus das tun, was Ihr für selbstverständlich haltet.

Achtung: wir sehen das nicht. Wir haben bei vielen Dingen einen ganz andere Hemmschwelle als Frauen. Das muss genetisch sein.

Dieser Aussage stimme ich fast voll und ganz zu. Nur das mit der Genetik unterstreiche ich nicht, das ist mir zu einfach. Ich denke das „wir sehen das nicht“ hat eher mit Erziehung zu tun.

Ich denke, dass der Großteil der Männer nicht faul ist, sondern Arbeiten wirklich nicht sieht bzw. einfach eine andere Hemmschwelle hat, wenn es um den Haushalt geht.

Die Mehrzahl der Frauen allerdings reagiert auf dieses „wir sehen das nicht“ allergisch. Ich früher übrigens auch.

Warum können wir dieses “wir sehen das nicht” nicht akzeptieren?

Träumen wir immer noch vom Märchenprinzen auf dem weißen Pferd, der in unser Leben galoppiert kommt und uns von da an jeden Wunsch von den Augen bzw. aus den Gedanken liest?

Diesen Prinzen gibt es nur im Märchen. Tut mir leid.

Bitte lies meine Gedanken

Mal ehrlich: Dieses „ich möchte, dass du meine Gedanken lesen kannst“-Getue ist typisch weiblich, glaube ich.

Ich kenne niemanden, der zu jederzeit und immer erahnt, was nun der andere möchte.

Ich lese die Gedanken von Kind und Mann auch nicht. Ich bin viel zu sehr mit meinem Beruf, mit meiner Tochter, mit meinem Haushalt usw. beschäftigt, als dass ich nur annähernd Zeit hätte, mir ständig Gedanken darüber zu machen, was im anderen vorgeht und was er oder sie denn nun gerne von mir hätte.

Machst du das? Wahrscheinlich auch nicht.

Aber wir verlangen es von unseren Männern. Sie sollen gefälligst erahnen, was sie jetzt gerade tun könnten.

Hast du dir schon einmal überlegt, dass dein Mann vielleicht etwas ganz anderes sieht und erahnt, was du brauchst? Vielleicht merkt er ganz genau, wenn du eine Umarmung brauchst, eine Pause, vielleicht überrascht er dich auch genau im richtigen Augenblick mit einem romantischen Abend?

Warum machen wir alles immer an diesem Haushalt fest?

Männer können kein Multitasking

Ich zitiere nochmal Papa online:

Ich war nicht auf helfen gepolt sondern auf Pause und habe das irgendwie ausgeblendet.

Männer können kein Multitasking. Sie können sich auf eine Sache konzentrieren und alles andere ausblenden. Eine wunderbare Fähigkeit, die ich auch gern hätte (ich arbeite daran ;-) ).

Wir Frauen können das eben meist nicht. Dazu sind wir zu sehr auf Helfen gepolt. Wir reagieren auf jede kleinste Aufforderung zur Hilfe.

Wer springt vorm Essen auf, wenn das Kind beiläufig erwähnt, dass es kein Trinkglas hat?

Die Mutter.

Dabei hat das Kind gar nicht gefragt, ob ihm jemand ein Glas holen könnte. Es hat nur bemerkt, dass es kein Glas hat (und gemeint “ich möchte jetzt nicht aufstehen und mir ein Glas holen, also mach du das”). Wir Frauen hören diesen feinen kleinen Unterton sofort, springen auf und holen das Glas.

Der Papa springt so gut wie nie. Warum auch? Hat das Kind ihn gebeten, ein Glas zu holen? Nein.

Wie viel entspannter wäre unser Alltag, wenn wir Frauen diesen feinen kleinen Unterton auch ausblenden würden.

Die Sache mit der Erziehung

Die meisten Männer, die jetzt Väter sind, mussten wahrscheinlich keinen Handgriff im Haushalt machen, als sie Kinder waren. Ich gehe mal davon aus, dass die meisten mit einem traditionellen Rollenbild aufgewachsen sind, der Vater hat das Geld verdient, und die Mutter hat den Haushalt und die Kindererziehung gewuppt.

Was haben wohl die Jungs und die Mädchen von damals aus diesem Rollenbild gelernt?

Ich weiß, das ist keine Entschuldigung. Denn wir Menschen können uns ändern.

Fakt ist aber, dass du deinen Partner nicht ändern kannst. Das kann nur er selbst. Dein Partner kann dich auch nicht ändern. Auch das kannst nur du selbst.

Und du hast dir deinen Partner ausgesucht. Wenn du ihn wirklich liebst, dann liebst du ihn auch mit seinen Macken. Er liebt dich ja auch mit deinen Macken (hoffe ich ;-) ).

Wenn du also etwas ändern willst, dann fang bei dir an.

Was also kannst du tun, damit dein Partner im Haushalt mithilft:

1. Klärt zusammen die Verantwortlichkeiten. Wenn nicht geklärt ist, wer für was im Haushalt verantwortlich ist, fühlst nur du dich verantwortlich. Und unterlasse es, in seine Verantwortlichkeit hineinzupfuschen. Damit degradierst du ihn zum Kind. Und du willst ja nicht noch ein Kind, oder?

2. Wenn dein Partner etwas im Haushalt macht, dann lass das Nörgeln. Wenn er ständig kritisiert wird, weil er etwas – angeblich – nicht richtig macht, hat er eher früher als später keine Lust mehr, überhaupt etwas zu machen.

3. Bitte um Hilfe, wenn du Hilfe brauchst. Und zwar nicht erst, wenn dein Nervenkostüm schon so löchrig ist, dass du nur noch nach Hilfe schreien kannst. Dir fällt kein Zacken aus der Krone, wenn du rechtzeitig um Hilfe bittest, und du wirst die Hilfe bekommen.

4. Sage klar und deutlich, was du möchtest. Es ist ein Trugschluss, dass dein Partner weiß, wie etwas zu erledigen ist, was du jahrelang erledigt hast und inzwischen im Schlaf kannst.

5. Wenn du einen Sohn hast, dann übertrag auch ihm Verantwortung für Aufgaben im Haushalt. Deine zukünftige Schwiegertochter wird es dir danken.

(Noch mehr Tipps, wie du einen Partner zur Mitarbeit animieren kannst, findest du hier.)

 

Schau nicht immer auf das, was nicht funktioniert, konzentrier dich lieber auf die vielen guten Seiten, die dein Partner hat. Ich weiß, das ist nicht so einfach, vor allem wenn du gestresst, müde und abgespannt bist. Aber es lohnt sich auf jeden Fall!

Ich bin gespannt auf deine Sichtweise des “wir (Männer) sehen das nicht” und freu mich auf deinen Kommentar und kontroverse Diskussionen.

Entspannte Grüße
Birgit

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