“Mein Sohn ist mit seinen drei Jahren noch viel zu klein, als dass er im Haushalt helfen könnte.”
Das ist ein Satz, den Ilse Maria Lechner und ich oft in unserem Webinar Hotel Mama schließt! hören.
Viele Eltern meinen, den Kindern frühestens ab Schulalter Aufgaben im Haushalt übertragen zu können, und versäumen damit die beste Zeit, um ihre Kinder spielerisch an die Hausarbeit heranzuführen.
Nutze die Neugier und den Tatendrang
In den ersten Lebensjahren besitzen unsere Kinder eine immense Neugier, sie sind begierig aufs Lernen, probieren alles Mögliche aus, lassen sich nicht durch Niederlagen aus der Bahn werfen und entdecken mit einer spielerischen Leichtigkeit ihre Umwelt.
Sie suchen die Herausforderung, weil sie daran wachsen und lernen. Und sie möchten das machen, was auch die Großen machen, sei es mit dem Staubwedel durch die Wohnung laufen, Fenster putzen oder Gemüse schnippeln.
Und diesen Tatendrang möchtest du in puncto Hausarbeiten ungenutzt verstreichen lassen?
“Haushaltstätigkeiten sind genau das, womit sich Kinder in diesem Alter (1-4 Jahre) gerne beschäftigen wollen: Tätigkeiten, bei denen sie ihre Muskeln anstrengen können und die zu sichtbaren Ergebnissen führen, die sowohl den Kindern selbst als auch den Menschen in ihrer Umgebung nützlich sind.”, schreibt Anna auf Ihrem Blog Eltern vom Mars.
Tatendrang hin oder her – das entlastet mich doch überhaupt nicht
Das ist ein Einwand, der natürlich berechtigt ist.
Wenn eine Einjährige mit dem Putzlappen durch die Wohnung läuft und Fenster putzt, werden die Fenster danach eher von Schlieren übersät als sauber sein. Und wenn ein Dreijähriger beim Gemüse schneiden hilft, dauert das länger, als wenn du es selbst machst.
Wenn du diese kindliche Mithilfe und Begeisterung für das Tun unterbindest bzw. versuchst zu reglementieren, erstickst du die Arbeitsfreude deines Kindes im Keim. Du vermittelst ihm, dass das, was es macht, nicht gut genug ist.
Dein Kind wird aufhören, mit dem Staubwedel die Regale zu bearbeiten, die Fenster zu putzen oder das Gemüse zu schneiden, weil es weiß, dass die Mama oder der Papa das nicht mögen.
Was Hänschen nicht lernen durfte…
Später, wenn du dann willst, dass dein Junior auch mal den Staubsauger betätigt oder sich bei der Vorbereitung des Mittagessens einbringt, wirst du es schwer haben, ihn dazu zu animieren. Die kindliche Neugier ist dann nämlich einer “ich hab keinen Bock”-Einstellung gewichen.
Pubertierende aber, die als Kleinkinder schon gelernt haben, dass die Familie ein Team und ihre Mithilfe durchaus erwünscht ist, kennen nichts anderes, als mitzuhelfen. Sie haben die Mithilfe fast schon mit der Muttermilch aufgesaugt. Für sie ist es normal, sie sind es so gewöhnt.
Welche Arbeiten kann ich meinen Kindern wann delegieren?
Das zeigen dir deine Kinder normalerweise von alleine. Wenn deine Dreijährige unbedingt den Tisch decken will, dann lass sie es machen. Kinder haben ein gutes Gespür für das, was sie sich zutrauen können.
Einjährige können schon Wäsche-Klammern reichen, Dreijährige schnippeln schon gerne für das Mittagessen mit und Zehnjährige können einen Kuchen backen .
Welche Arbeiten für welches Alter geeignet sind, erfährst du auch in dem Online-Workshop Hotel Mama schließt, den Ilse Maria Lechner und ich im April wieder anbieten.
Wenn kleinere Kinder im Haushalt mitarbeiten, ist der spielerische Charakter der Arbeit wichtig. Erstens macht es mehr Spaß (das motiviert zusätzlich) und zweitens lernen die Kleinen beim Spiel eine Menge.
Du kannst Socken-Memory spielen, Wettrennen veranstalten (wer hat als erstes alle Bauklötze in die Kiste geräumt?), Detektiv spielen beim Saugen (wer findet die Staubflusen?), mit dem sauberen Besteck aus dem Geschirrspüler Mikado spielen oder einen Aufräumtanz veranstalten.
Hauptsache, die Arbeit macht richtig Spaß. Denn Spaß wollen wir ja auch haben, nicht nur die Kinder
Erledigen deine kleinen Kinder schon Arbeiten im Haushalt? Mit welchen Spielen animierst du sie dazu? Ich freu mich auf deine Erfahrungen und Fragen.
Entspannte Grüße
Birgit
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